„Was macht eigentlich die Schulgeographie“?
Liebe Leser,
diese im Duktus der Journaille daher kommende Frage soll durchaus ernsthafter Gegenstand dieses Editorials sein. Es ist zudem eine überfällige Frage, denn lange ist an dieser Stelle nichts Derartiges angesprochen worden.
Die Schulgeographie stellt die Geographie als Unterrichtsfach dar und sie umfasst die Arbeit aller Lehrkräfte die das Fach, Erdkunde/ Geographie, z.T. auch die Sachkunde an den allgemeinbildenden Schulen unterrichten. Der Verband Deutscher Schulgeographen e.V. (VDSG) ist seit 1912 ihre Interessengemeinschaft und seit der sogenannten Wende auch der größte Fachverband aller Schulfächer in der Bundesrepublik, dabei wie diese gegliedert in eigenständige Landesverbände.
Gleichermaßen der Fachwissenschaft wie der Pädagogik verbunden, ist die im VDSG organisierte Fachlehrerschaft in besonderem Maße der geographischen Bildung und Nachhaltigkeitserziehung verpflichtet, die sie ihren Statuten nach zu stärken hat.
Das klingt soweit betrachtet eher schlicht. Nimmt man aber hinzu, dass allein unsere Disziplin als Schulfach die Verknüpfung von natur- und gesellschafts-wissenschaftlicher Bildung leistet, erkennt man leicht eine Mühsal nicht unbeträchtlichen Aufwandes sowie vielfältiger Verflechtung.
Dabei müssen wir uns mit schmaler Stundentafel auf 16 äußerst unterschiedlich angelegten Schauplätzen der Kultusbürokratie orientieren und im umtriebigen Aktionismus nach „PISA“ eine tsunamiartige Durchdringung der Bildungslandschaft mit v.a. finanz- und parteipolitisch ausgelegten Veränderungen über uns ergehen lassen, die vieles infrage stellt, nur nicht die Kultushoheit der einzelnen Länder.