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Strategien zur Vermeidung des Lehrens und Lernens: der neue Methodenwahn

von Prof. Dr. Andreas Gruschka, Goethe Universität Frankfurt, Erziehungswissenschaften

Mit der angekündigten Behandlung von Strategien zur Vermeidung des Lehrens und des Lernens (als einem der Irrwege der gegenwärtigen Reform) ist zunächst der Irrtum, der hier vorliegt, zu bestimmen.

Niemand – bei klarem Verstand – wird eine Verbesserung darin erblicken, das Lernen von Schülern zu vermeiden. Man mag zu verhindern suchen, dass sie das Falsche lernen, aber Lernen selbst vermeiden, das wäre unsinnig. Bei Strategien zur Vermeidung des Lehrens ist das schon anders. Die haben nämlich einen hohen reformpädagogischen Klang. Sie stehen z.B. in Verbindung mit der Rousseauschen Idee, die Erziehung in der Kindheit habe negativ zu ein, was meinte, sie solle so vonstatten gehen, dass das Kind Erziehung gar nicht merke, weil sie nicht als solche auftrete, um nicht zu sagen, auftrumpfe. Der pädagogische Zeigefinger ist in der Tasche zu verstecken. Comenius hebt ihn und verspricht mit seiner Didaktik, dass dank ihr die Lehrer weniger lehren und dafür die Schüler mehr lernen würden. In den hessischen Texten zur Kompetenzorientierung findet sich das in der wunderbaren Variation, bisher hätten die Lehrer nur gelehrt, nun aber würden die Schüler lernen.

Damit ist schon die Bedingung genannt, unter der die Vermeidung des Lehrens überhaupt erst ernsthaft diskutiert werden könnte, nämlich wenn Lehren nicht einfach ausfällt, sondern so eingerichtet wird, dass die Schüler, wie es ebenfalls immer wieder wunderbar heißt, selbst lernen, mithin sie nicht gelernt werden.

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